Mehr Licht für die Burg

08.04.2011

Verschönerungsverein will Gartenschau als Chance nutzen, um auf junge Leute zuzugehen

Mit seinen bald 120 Jahren ist der Verschönerungsverein Mühlacker zwar schon recht alt - aber noch lange nicht angestaubt. Eine neue Homepage, ein neues Logo und verstärkte Öffentlichkeitsarbeit bescherten in nur wenigen Monaten 48 neue Mitglieder. Die Mitgliederwerbung geht weiter.

MOHLACKER. Den Verein aus dem Dornröschenschlaf zu wecken und der Vereinsarbeit neuen Schwung zu geben, war bei der Mitgliederversammlung 2010 das erklärte Ziel gewesen. Gut ein Jahr später zogen am Mittwoch Vorsitzender Albrecht Münzmay und Schriftführer Ewald Scheytt im Gasthaus "Scharfes Eck" in Mühlacker eine positive Bilanz. Die Verbesserung der Außendarste1lung, die Werbung und der neue Internet-Auftritt seien maßgeblich Schriftführer Ewald Scheytt zu verdanken, lobte Vorsitzender Albrecht Münzmay Scheytts Arbeit als "Meisterstück". Die neuen Visitenkarten seien bei der Eröffnung der Burgsaison kräftig verteilt worden. Demnächst erscheine in der Kundenzeitschrift der Stadtwerke ein Porträt des Vereins.

Als "größere Aufgabe" bezeichnete Münzmay die 2010 erfolgte Eintragung in das Vereinsregister. Nach Angaben des Vorsitzenden unterstützte der Verein im vergangenen Jahr unter anderem die Aktion Stolpersteine und die Restaurierung der Metallkugel auf dem Dach des Uhlandbaus. Eine Infotafel in der Burg sowie neue Folien an den Wänden seien ebenfalls mitfinanziert sowie die Skulptur "Schwarze Orchidee" von Manfred Metzger zugunsten der evangelischen Kirchengemeinde St. Andreas für 2500 Euro erworben worden. Die Skulptur werde der Stadt Mühlacker geschenkt. Nicht zufrieden sei man mit der vom Verschönerungsverein finanzierten neuen Burgbeleuchtung: "Das Geld parkt noch." Wie Bürgermeister Winfried Abicht mitteilte, soll es ein besseres Einstellen und den teilweisen Austausch der Strahler geben. Er gehörte neben Oberbürgermeister Frank Schneider zu den knapp 20 versammelten Mitgliedern. Schneider dankte ausdrücklich für die Vereinsarbeit: "Sie leisten wertvolle Arbeit für Mühlacker." Dies gelte auch für die konkreten Überlegungen bezüglich der kleinen Gartenschau 2015.

Wunschprojekt ist ein Skulpturenpfad. Vor allem aber will der Verein die Gartenschau als Chance nutzen, um auf junge Leute zuzugehen. Scheytt: "Wir wollen das Projekt einer Schule unterstützen." Aktuell zähle der Verein 68 Mitglieder: "Den Hunderter sollten wir erreichen." Unter den Mitgliedern befänden sich elf Familien, drei Firmen und ein Schüler. Von der Liste der bislang 104 Förderer habe man 40 gestrichen, die seit Jahren keinen Obolus mehr leisteten. Auch für 2011 hat sich der Verein einiges vorgenommen. So soll unter anderem die Adventsbeleuchtung verbessert werden. Außerdem will man einen Teil der Neuauflage des Buches "Löffelstelzer Scherbabuzzer" übernehmen. In der Brunnengasse 16 in Dürrmenz soll "Graffiti aus dem 18. Jahrhundert" freigelegt werden. Unterm Putz habe man "Grüße" der einstigen Gäste des Gasthauses entdeckt. Auch die Reinigung der Gedächtnistafel in der Burg wird vom Verein übernommen sowie der Druck der Dürrmenzer Friedbofsbroschüre unterstützt.

Stele Auf Hochtouren laufen ebenfalls die Planungen für das Jahr 2012, wenn der Verein 120 Jahre alt wird. Im Bereich der Villa Bauer will man eine gut zwei Meter hohe Stele mit den Hochwassermarken aufstellen. Blumenzwiebeln sollen im Frühjahr für eine blühende Stadtmitte sorgen. Ein Bilder-Preisrätsel könnte den Bekanntheitsgrad des Vereins weiter steigern. Als weiteres Projekt regte Abicht die Sanierung des Torbogens mit Wappen auf der Burg an. Der Stein sei zu weich und leide unter der Witterung.

Nach dem Ausscheiden von Kassenprüfer Gottfried Kautter wählten die Mitglieder einstimmig Uwe Kessler zum Nachfolger. Er prüft gemeinsam mit Ellen de Witte die von Gerhard Maresch geführte Kasse.

Mühlacker Tagblatt vom 08.04.2011, Text: Ulrike Stahlfeld