Es ist in besonderer Weise dem Verschönerungsverein zu verdanken, dass die Burgruine Löffelstelz in der heutigen Form erhalten blieb. Sie können sich hier einen kurzen Überblick über die zahlreichen Maßnahmen und Vorhaben verschaffen, die seit der Gründung des Vereins die Entwicklung der Löffelstelz begleiten.
Im Jahre 1808 wurde die Ruine zum Abbruch an die Gemeinde Dürrmenz verkauft. Bereits zuvor hatte die Ortsbevölkerung das Gemäuer als Steinbruch genutzt. Als im Jahre 1898 bei einem "Kaisermanöver" die Südmauer der Burg und damit auch der Eingang einstürzte, nahm sich der kurz zuvor gegründete Verschönerungsverein der Sicherung und Instandsetzung der Ruine an. Die Arbeiten begannen im Jahr 1902 und fanden 1911 ihren Abschluss. Im Einzelnen waren es folgende Maßnahmen:
Der Verschönerungsverein bemühte sich auch jahrelang um den Plan der sogenannten „Burgfreiheit“. Durch zahlreiche Spenden aus dem In- und Ausland konnte die ganze Umgebung käuflich erworben und in den Jahren 1905-1908 zu den Burganlagen (Bild) umgestaltet werden. Schließlich ließ der Verein im Jahre 1911 dort eine Schutzhütte errichten.
Zwischen den beiden Weltkriegen verzeichnet das Protokoll lediglich „Erweiterung und Wegearbeiten in den Burganlagen“.
Nachdem in den 1970er/80er-Jahren der Burghof für eine Reihe kultureller Veranstaltungen genutzt wurde, überließ man die Burg seit Mitte der 80er Jahre sich selbst. Die Folge war der schleichende Verfall der Anlage, wobei die ausufernde Vegetation maßgeblichen Anteil hatte.
Demzufolge reduzierten sich die Aktivitäten des Verschönerungsvereins auf einige wenige Maßnahmen:
In den Jahren 2004 - 2007 wurde die Burgruine grundlegend saniert und restauriert, begleitet durch umfangreiche bauhistorische und archäologische Forschungen.
Die geschätzten Baukosten der Grabungs- und Instandsetzungsarbeiten (Bild) betrugen ca. 270.000,- EUR. Federführender Spendensammler der Bürgerspenden und der Spenden von Organisationen war der Verschönerungsverein. Er konnte nahezu 100.000,- EUR beisteuern.
Schwerpunkte waren:
Nach Abschluss der aufwändigen Sicherungs- und Instandsetzungsarbeiten im Jahr 2007 kann die Burg wieder besucht werden.
Die Volkshochschule veranstaltet seit 2009 jährlich Open-Air-Konzerte, die sich großer Nachfrage erfreuen. Im Heimatmuseum entstand eine neue Abteilung zur Burggeschichte.
Der Verschönerungsverein beteiligte sich finanziell und ideell an der Verbesserung der Infrastruktur für die Burgbesucher durch folgende Maßnahmen:
Besichtigungsmöglichkeiten der Burg und Führungen
Wir empfehlen einen Besuch des Heimatmuseums, das eine sehenswerte Ausstellung zur Burggeschichte und Burgrestaurierung enthält. Das Museum ist sonntags von 14.00 Uhr - 17.00 Uhr geöffnet.
Wünschen Sie eine Gruppenführung? Bitte wenden Sie sich an Stadtführer Rainer Wallinger, Tel. 07041/5959 oder an die Volkshochschule Mühlacker, Telefon 07041/876-302 , Anmeldung auch an der Infotheke im Foyer des Rathauses
Eines ist sicher: Die Burgruine Löffelstelz wird auch in Zukunft im besonderen Fokus des Verschönerungsvereins stehen.
Fotos: Ulrich Maier †, Gerhard Maresch, Ewald Scheytt, Stadtarchiv Mühlacker, Armin Dauner
Buchhinweis:
"Bettelarm und abgebrannt" - Von der Burg Löffelstelz
und dem Mittelalter in Mühlacker
(Hrsg. Stadtarchiv Mühlacker, Verlag Regionalkultur)
304 Seiten, rund 140 zum Teil farbige Abbildungen,
fester Einband, 18,00 EUR, ISBN 978-3-89735-612-2,
erhältlich im Rathaus Mühlacker sowie im Buchhandel.